Dekubitus Chronische Wundarten

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Druckgeschwür

Ursachen

Besonders sorgfältig und regelmässig sollten folgende Stellen begutachtet werden: Fersen, Zehen, Knöchel, Knie, Beckenknochen, Kreuzbein, Wirbelvorsprünge, Ellenbogen, Hinterkopf.

Ursachen

Die lokale Druckbelastung ist der massgebliche Pathomechanismus zur Entstehung eines Dekubitus. Die Überschreitung des physiologischen Kapillardrucks führt zur Minderperfusion des betroffenen Gewebes. Hier ist bereits das Eigengewicht ausreichend und der Faktor aus Druck x Zeit entscheidend. Diese Ischämie bewirkt eine lokale Mangelversorgung (z. B. Hypoxie) und einen Anstieg von toxischen Stoffwechselprodukten im Gewebe. Beim gesunden Menschen wird durch diesen Schmerzreiz ein automatisches „Umlagern“ und somit eine Druckentlastung (auch im Schlaf) ausgelöst. Fehlt dieser Automatismus, führt der weiterhin bestehende Druck zur Gewebeschädigung bis zum Gewebsuntergang (Nekrose).

Alle exponierten Knochen mit geringer Weichteildeckung, die beim Liegen oder Sitzen belastet werden, sind gefährdet. Körperstellen, an denen Knochen der Haut unmittelbar anliegen, sind besonders Dekubitus gefährdet. Durch prophylaktische Massnahmen wie Druckentlastung, vorbeugende Hautpflege und Minimierung der Risikofaktoren können Druckgeschwüre weitgehend vermieden werden.

Diagnostik

Diagnostik

Die bei weitem wichtigste Massnahme der Diagnostik eines Dekubitus ist die genaue Inspektion des gesamten Menschen und die gute klinische Einschätzung des Risikos. Auch die wesentlichen intrinsischen und extrinsischen Risikofaktoren werden überprüft und im Gesamtbild bewertet.

Bei Nachweis eines Dekubitus wird dieser je nach Schweregrad klassifiziert und die bestehende Wunde nach Wundgrund, Exsudat und Wundrand beurteilt. Das Erkennen einer lokalen Infektion ist ein wichtiger Faktor mit Einfluss auf die Therapie und die Prognose.

Therapie

Therapie

Bei einem Dekubitus darf sich der Therapieansatz nicht nur auf die Wunde beschränken. Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, vor allem die möglichen Ursachen zu identifizieren und diese möglichst vor Beginn oder während der Therapie zu beseitigen. Der Schweregrad eines Dekubitus richtet sich vor allem nach der Ausdehnung in die Tiefe des Gewebes. Nach EPUAP (European Pressure Ulcer Advisory Panel) werden vier verschiedene Dekubitus-Stadien unterschieden.

Vollständige Druckentlastung

Vollständige Druckentlastung

Die wichtigste Therapie des Dekubitus ist die Druckentlastung und somit die Wiederherstellung der Haut- und Gewebedurchblutung an der betroffenen Stelle. Wird diese Entlastung rechtzeitig im Stadium I vorgenommen, dann kommt es meist nach wenigen Stunden zur Erholung und Heilung.

Findet sich bereits eine Hautulceration (ab Stadium II), ist zur ursächlichen Druckentlastung auch die lokale Wundtherapie notwendig.

Ein Dekubitus muss mittels feuchter Wundbehandlung therapiert werden. Geeignete Wundverbände für Dekubitus sind Schaum- oder Alginat-Verbände, die über eine hervorragende Absorption und ein sehr gutes Exsudatmanagement verfügen.

Ernährung

Ernährung

Der Energie- und Proteinbedarf eines Patienten mit grossem Dekubitus steigt stark an und auch die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen muss der Wundsituation angepasst werden. 

Schmertherapie

Schmerztherapie

Druckgeschwüre sind meist sehr empfindliche, entzündete und somit sehr schmerzhafte Hautareale. Zur Erhebung dieser Schmerzen sollte eine Schmerzskala verwendet werden. Hiermit kann im Verlauf neben dem Status auch der Therapieerfolg dokumentiert werden. Eine effiziente Schmerztherapie fördert das Wohlbefinden der Patienten.

Sanierung und Operation

Sanierung und Operation

Meist erfordert ein Dekubitus zunächst ein chirurgisches Débridement im Operationssaal. Die Wundhöhle sollte ausgetastet werden und die bedeckende, noch stehen gebliebene Haut über der Höhle grosszügig exzidiert werden. Nun ist es möglich, das Ausmass der Wunde und den Wundgrund zu beurteilen.