Alle Informationen Über ein Ileostoma

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Allgemeine Informationen

Alles über ein Dünndarmstoma

Die Anlage eines Dünndarm-Stomas erfolgt immer durch einen operativen Eingriff, bei dem der Darm geöffnet und zum Bauchraum geführt wird. Stuhl wird dann nicht mehr auf natürlichem Wege ausgeschieden, sondern über die Öffnung (das Stoma) nach aussen abgeleitet. An dieser Öffnung wird eine entsprechende Stomaversorgung befestigt, die die umliegende Haut schützt und Ausscheidungen auffängt. Das Dünndarm-Stoma kann vorübergehend oder dauerhaft angelegt werden.

Diese Versorgung ist in verschiedenen Formen erhältlich. Gemeinsam mit Ihrer Stomatherapeutin suchen Sie nach der für Sie passenden Lösung.

Es gibt mehrere Gründe, warum ein Stoma notwendig ist. Die wichtigsten sind:

  • Ein Tumor im Darm
  • Entzündliche Erkrankung, wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa
  • Angeborene Defekte, wie z. B. Spina bifida
  • Vorübergehende Entlastung des Bereichs, in dem der Darm operiert oder behandelt wird,
    z. B. während einer Strahlentherapie

Im Prinzip können Sie mit einem Ileostoma normal leben. Allerdings bringt ein Ileostoma grosse Veränderungen mit sich. Vor der Operation befinden Sie sich bereits in einer aufregenden Phase. Nach der Operation werden Sie feststellen, dass sich einige Dinge verändert haben: Das Aussehen Ihres Körpers, Ihre Hygienegewohnheiten, Ihre Gefühle.

Es braucht Zeit diese Veränderungen zu verarbeiten und sich daran zu gewöhnen.

Eine wesentliche Veränderung ist, dass Sie Ihren Stuhl nicht mehr halten können und ihn nicht im Körper sammeln können. Dies bedeutet, dass Sie einen Auffangbeutel, den Stomabeutel, tragen müssen. Es folgt eine intensive Zeit, in der Sie lernen, wie Sie diesen Beutel anwenden. Dies geschieht nicht von heute auf morgen, Ihr Selbstvertrauen wird wachsen, wenn Sie sich über einen längeren Zeitraum selbst versorgen. Unterstützung und Verständnis aus Ihrem direkten Umfeld kann sehr hilfreich sein. Ihr Körper hat Sie vorübergehend im Stich gelassen und wird auch nach der Operation anders aussehen.

Alles in allem eine sehr emotionale Zeit für Sie und Ihr unmittelbares Umfeld. Am Anfang wird es einige kleine Anpassungen erfordern, wie z. B. die regelmässige Überprüfung, ob der Beutel geleert oder ausgetauscht werden muss. Und Sie müssen immer daran denken, Ersatz-Material mitzunehmen, damit Sie den Beutel bei Bedarf wechseln können. Diese erste Zeit wird ein wenig zusätzliche Energie und Mühe erfordern, aber mit der Hilfe Ihrer Angehörigen und der Stomatherapeutin werden Sie dies schaffen.

Wenn Sie ein Dünndarmstoma haben und den Beutel mehr als sieben Mal am Tag entleeren müssen, haben Sie ein Stoma mit sehr hohem Flüssigkeitsaustoss.

Um das Entstehen dieser hohen Ausscheidung zu verstehen, ist eine kleine Erklärung über Ihr Verdauungssystem erforderlich.

Verdauung

Die Verdauung der Nahrung beginnt in Ihrem Mund. Durch das Kauen wird die Nahrung kleiner und die im Speichel enthaltenen Enzyme können mit der Verdauung beginnen. Durch die Speiseröhre gelangt die Nahrung in Ihren Magen. Im Magen wird die Nahrung gemischt und mit Magensäften vermischt. Anschliessend gibt der Magen die Nahrung in kleinen Portionen an den Dünndarm weiter. Im Dünndarm findet der wichtigste Teil der Verdauung statt: Die Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei werden im Dünndarm absorbiert. Die unverdaulichen Reste der Nahrung gelangen dann in den Dickdarm. Der Stuhlgang besteht aus einer wasserdünnen Paste. Der Dickdarm absorbiert die restliche Flüssigkeit und Salze, wodurch der Stuhl eingedickt und fest wird.

Stoma mit hohem Output

Bei einem Dünndarmstoma passiert der Nahrungsbrei nicht den Dickdarm. Die verbleibende Flüssigkeit kann nicht absorbiert werden und verlässt den Körper durch das Stoma.

Man spricht von einem Stoma mit hohem Output, wenn mehr Flüssigkeit den Körper verlässt als aufgenommen wird. In der Praxis bedeutet das, dass Sie den Stomabeutel mehr als sieben Mal am Tag entleeren müssen. Wenn dies nur einmal passiert, ist es kein Problem. Geschieht dies jedoch mehrere Tage hintereinander, kann dies zu einem Flüssigkeitsmangel führen.

Wann spricht man von einem High-Output-Stoma?

  • Das Stoma produziert über einen längeren Zeitraum mehr als 1 Liter Stuhl pro 24 Stunden.
  • Es gibt eine grosse Menge von wasserdünnem Stuhl.
  • Die Stuhlproduktion ist oft nur schwer mit Hilfe von bestimmten Nahrungsmitteln und Flüssigkeit zu kontrollieren.

Ursachen für ein Stoma mit hohem Flüssigkeitsausstoss

Durch die Darmoperation passiert die Nahrung den Darm schneller und der Darm nimmt noch nicht genügend Flüssigkeit auf.

  • Eine übermässige Flüssigkeitszufuhr
  • Magen-Darm-Grippe und/oder Darminfektion
  • Verwendung von Antibiotika oder Behandlung mit Chemotherapie
  • Eine Darmerkrankung wie z. B. Morbus Crohn.
  • Verkürzter Darm

Folgen eines Stomas mit hohem Flüssigkeitsausstoss

Durch die hohen Flüssigkeitsausstoss aus dem Stoma besteht ein erhöhtes Risiko der Dehydrierung und eines Mangels an wichtigen Salzen. Wenn dieser länger andauert, besteht auch ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Mangelernährung, und es werden einige Medikamente nicht ausreichend absorbiert, dies bedeutet, dass sie nicht so gut wirken. Zum Beispiel Medikamente, die in Kapseln verpackt sind oder einen langsam auflösenden Überzug haben. Auch die Antibabypille ist bei hohem Flüssigkeitsausstoss unzuverlässig.

Symptome von Dehydrierung und Salzmangel 

  • Trockener, klebriger Mund und erhöhter Durst
  • Schwindel oder Ohnmacht
  • Müdigkeit, Reizbarkeit
  • Kopfschmerzen
  • Rote, trockene Haut, leicht eingefallenes Gesicht
  • Muskelkrämpfe
  • Schnelles Herzklopfen

 

Anzeichen von Unterernährung

  • Verminderter Appetit und ungewollter Gewichtsverlust
  • Beeinträchtigung der Organfunktionen: verminderte Muskelkraft, Kältegefühl
  • Reduzierte Immunität mit erhöhtem Infektionsrisiko.
  • Langsame Wundheilung

Erkennen Sie diese Symptome von Dehydrierung, Salzmangel oder Mangelernährung? Wenden Sie sich an Ihre Stomatherapeutin.

Es spezielle Stomaprodukte, um diese grossen Flüssigkeitsmengen aufnehmen zu können. Diese Produkte haben einen speziellen Auslass mit einer verschliessbaren Kappe. Für die Nacht können Sie einen zusätzlichen Beutel anschliessen.

Die verschiedenen Lösungen

Die verschiedenen Lösungen

An den Beuteln eines 1-teiligen Auffangsystems ist eine spezielle hautschützende Klebeschicht angebracht. Bei diesem System wird der Sammelbeutel direkt auf der Haut befestigt. Hautplatte (A) und Sammelbeutel (B) sind aneinander befestigt und können nicht getrennt werden. Die Hautplatte ist sehr hautfreundlich und daher ist es möglich, das System regelmässig zu wechseln, ohne dass es zu Hautreizungen kommt. Wenn Sie empfindliche Haut haben, kann ein regelmässiger Wechsel zu Hautschäden führen. In diesem Fall kann ein zweiteiliges Auffangsystem eine Lösung bieten.

Das 2-teilige Auffangsystem besteht aus einer losen Hautplatte (A) mit einer hautschützenden Klebeschicht, an der ein geeigneter Auffangbeutel (B) befestigt wird. Die Hautplatte und der Beutel sind trennbar. Das Entleeren und Austauschen des Auffangbeutels ist daher ohne Belastung der Haut möglich, die Hautplatte verbleibt zwei bis drei Tage auf der Haut.

B. Braun hat verschiedene Lösungen für Menschen mit einem Dünndarmstoma. Sie und die Stomatherapeutin werden entscheiden, was für Sie am besten ist. Sie können dies im Laufe der Zeit ändern. Die Lösungen sind:

Softima® Active: ein extrem dünnes und flexibles 1-teiligesSystem

Softima® Standard: 1-teiliges System mit optimalem Tragekomfort

Softima® 3S: 2-teiliges Klicksystem für mehr Sicherheit und guten Halt

Softima® Key: ein 2-teiliges Klebesystem mit Führungshilfe

Es gibt zwei verschiedene Arten von Ileo-Beuteln zur Entleerung des Beutels:

  • Ein Beutel mit einem Rollverschluss. Ein sieben Zentimeter langer Auslass wird mit Klettverschluss geschlossen. Diese kann bei flüssigem, breiigem Stuhl verwendet werden.
  • Der High Flow Ileo Sammelbeutel. Dieser hat eine extra grosse Grösse und einen breiten Ausguss mit einem Durchmesser von 15 mm mit einem praktischen Kappenverschluss. Er lässt sich einfach und sicher an den Flow-Kollektor (mit 2 Litern zusätzlichem Fassungsvermögen) anschliessen, z. B. während der Nacht, und kann verwendet werden, wenn viel Stuhlgang vorhanden ist.

Personalisieren Sie Ihr Stoma-Material

Personalisieren Sie Ihr Stoma-Material

Sie finden in unserem Sortiment beige Beutel. Der beigefarbene Beutel ist blickdicht und gewährleistet somit absolute Diskretion. 

Das Softima® Active-Sortiment umfasst beigefarbene Beutel mit einem Sichtfenster. Mit diesem cleveren Fenster lässt sich leicht überprüfen, ob die Hautplatte um das Stoma noch an ihrem Platz ist und ob der Stomabeutel gewechselt oder geleert werden muss.

Es ist wichtig, dass die Öffnung der Haft-Platte die richtige Grösse hat. Sie können es selbst ausschneiden oder Sie können Hautplatten verwenden, die mit einer vorgestanzten Öffnung versehen sind.

Sie schneiden Ihr Haftplatte mit Hilfe einer Schablone aus. Sie sollten regelmässig kontrollieren, ob die die Öffnung noch korrekt ist. Wenn die Öffnung zu weit geschnitten ist, kommt die Haut mit Fäkalien in Kontakt. Dies kann die Haut schädigen.

Eine Hautplatte besteht aus Hydrokolloid. Das Hydrokolloid ist ein saugfähiger Klebstoff. Es passt seine Haftkraft an die Feuchtigkeit der Haut an und verursacht fast nie Hautprobleme oder Allergien.

Stoma über Hauptniveau/ ebene Haut

Liegt Ihr Stoma über Hauptniveau (prominent), sollten Sie ein planes System wählen.

Stoma unter Hautniveau/ unebene Haut

Liegt Ihr Stoma unter Hautniveau (retrahiert), sollten Sie ein konvexes System wählen. Konvexe Systeme sind in der Mitte zum Bauch hin gewölbt und haften damit in der direkten Stoma-Umgebung stärker.

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